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17.10.2024

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Von Johannes Ehrenwerth

Money talks – So bereitest du dich richtig auf Gehaltsgespräche vor

Gehaltsgespräche – die Momente im Job, bei denen sich die meisten am liebsten unter dem Tisch verkriechen möchten. Besonders in der Werbung, wo zwischen Kickertisch und Brainstorming-Sessions die Atmosphäre immer locker wirkt, können solche Gespräche sich wie ein Mini-Coworking-Horrortrip anfühlen. Aber keine Sorge! Mit der richtigen Vorbereitung wird dein Gehaltsgespräch nicht nur erfolgreich, sondern vielleicht sogar richtig wertvoll für deine zukünftige Arbeit. Hier sind die besten Tipps, wie du dich als Arbeitnehmer*in in einer Agentur auf Gehaltsgespräche vorbereiten kannst:

1. Kenn deinen Wert: Der Markt und Agenturkultur

Vorbereitung ist das A und O. Du möchtest schließlich nicht einfach mit einem „Ich verdiene zu wenig!“ in die Verhandlungen stürmen. Der erste Schritt: Schau dir an, was in der Branche für deine Position üblich ist. Vergleiche Gehälter auf Plattformen wie Glassdoor oder StepStone, aber behalte auch im Hinterkopf, dass Agenturen gerne mal ihre eigene kleine Welt haben, in der Geld anders fließt.

Frage auch Kollegen und Kolleginnen, denen du vertraust (und die vielleicht schon ähnliche Gespräche hatten), was realistisch ist. Aber Vorsicht: Erwarte keine Transparenz von jedem – das Thema Gehalt ist oft so sensibel und undurchsichtig wie die Kundenbriefings.

2. Sammle Beweise: Erfolge sind dein Kapital

In der Werbung zählen KPIs, und das sollte auch in deinem Gespräch der Fall sein. Dein*e Chef*in möchte nicht hören, dass du „glaubst“, mehr verdient zu haben – sie wollen Beweise.

Fasse also deine Projekte zusammen, die besonders erfolgreich waren: Welche Kampagne hast du gerettet, als der Kunde kurz davor war, die Agentur zu verlassen? Welcher Post von dir ist viral gegangen und hat eine Engagement-Rate von über 200% erzielt? Hast du vielleicht sogar neue Kunden an Land gezogen, indem du auf einem Event mal eben einen Pitch rausgeballert hast?

Je mehr konkrete Zahlen und Erfolgsgeschichten du in deinem Portfolio hast, desto überzeugender wirkst du. „Ich habe hier 50% mehr Umsatz generiert“ klingt einfach besser als „Ich mache hier gute Arbeit“.

3. Timing is everything: Der perfekte Moment

Wähle den richtigen Zeitpunkt für dein Gespräch! Vielleicht nicht direkt nach einem verkackten Pitch oder am Ende eines stressigen Monatsabschlusses. Beobachte dein Gegenüber: Ist dein*e Chef*in entspannt, gut gelaunt oder hat gerade positive News von einem Kunden bekommen? Dann könnte das der ideale Moment sein, dein Anliegen vorzubringen.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, frag einfach nach einem Termin für ein Gehaltsgespräch. Damit zeigst du Professionalität und gibst der anderen Person Zeit, sich darauf einzustellen.

4. Don't play too hard to get: Sei offen für Verhandlungen

Natürlich träumen wir alle von der heftigen Gehaltserhöhung, einem Eckbüro und dem goldenen Montblanc. Aber – und das ist ein großes Aber – es ist wichtig, realistisch zu bleiben. Agenturen können oft viele Benefits bieten (Weiterbildungen, spannende Projekte, Unterstützung beim ÖPNV), aber oft weniger, wenn es um dicke Gehälter geht (gerade in niedrigeren Positionen).

Setze dir also ein Zielgehalt und überlege dir vorab eine Untergrenze. Wenn deine Chef*in dir nicht die Welt bieten kann, sei offen für Alternativen: Wie wäre es mit flexibleren Arbeitszeiten, mehr Urlaubstagen oder einem Weiterbildungsbudget?

Der Clou ist, flexibel zu bleiben und gleichzeitig zu zeigen, dass du bereit bist, dich langfristig an die Agentur zu binden. Schließlich sind Investitionen in dich auch eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.

5. Und zum Schluss: Du bist hier in der Werbung 🧘‍♀️

Das Wichtigste zum Schluss: Bleib locker! Die Marketing-Kultur kann sehr hilfreich für dich sein. Hier ist es oft erlaubt, auf Augenhöhe zu sprechen und ganz klar zu sagen, was du denkst. Denk dran, dass auch du einen Wert für dein Unternehmen hast und dass auch dein Job wie überall im Leben ein Geben und Nehmen ist.

Letztlich geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um Wertschätzung und langfristige Perspektiven. Du hast dich vorbereitet, du kennst deinen Wert, und wenn du dich authentisch und selbstbewusst präsentierst, stehen die Chancen gut, dass du bekommst, was du verdienst – oder zumindest den Grundstein dafür legst.