image 38.png

Agentur Boomer

24.8.2023

Von der Seite an die Spitze - warum Quereinsteiger:innen gut fürs Team sind

Wer kennt es nicht: Die Stellenanzeige schwebt seit Wochen in den weiten Sphären des Internets herum und es gibt noch keine Bewerber:innen. Der Fachkräftemangel ist auch in der Kreativbranche angekommen. Aber was sind eigentlich Fachkräfte in der Kreativbranche? 

Per Definition müssten Fachkräfte der Kreativbranche eigentlich nur eine Kernkompetenz mitbringen: Kreativität! Klar ist das erst mal sehr simpel dargestellt, aber für einen Startpunkt reicht es.

Disclaimer: Beruhig dich Marketing-Melanie

Wenn ihr diesen Blog lest und euch vor Empörung nicht mehr halten könnt – piano. Wir sagen nicht, dass eine Ausbildung und ein Studium in kreativen Bereichen wie Marketing, Medien, Werbung o. Ä. obsolet sind. Erst recht sagen wir nicht, dass das dort angeeignete Wissen so banal ist, dass jede:r es einfach direkt umsetzen kann. Ganz im Gegenteil! Wir möchten neue Perspektiven eröffnen und den Blick auf eine vielfältigere Arbeitskultur richten, die nicht lediglich auf akademischen Voraussetzungen aufbaut.

Kreativität kennt keine Grenzen! Warum werden Stellenanzeigen dann eingegrenzt? 

Die meisten Stellenanzeigen der Kreativbranche lesen sich wie folgt: Abgeschlossenes Studium in Marketing, Kommunikation etc. oder Ausbildung als Designer:in, Gestalter:in etc. und am besten 5 Jahre Berufserfahrung. Dem Paradox der gewünschten Berufserfahrung widmen wir uns an einem anderen Tag, hier liegt der Fokus erstmal auf den – nennen wir sie mal – akademischen Voraussetzungen.

Warum es nicht immer sinnvoll ist, auf Fachwissen zu bestehen und welche Chancen Quereinsteiger:innen für Arbeitgeber:innen bieten, haben wir im Folgenden mal zusammengetragen.

  1. Kreativität kann man nicht studieren

Wie oben schon angemerkt, in der Kreativbranche geht es erstmal darum, kreativ zu sein. Warum sollten das also nur Menschen können, die studiert haben oder eine Ausbildung in der Kreativbranche gemacht haben. Die kreativsten Berufe dieser Welt können entweder gar nicht wirklich studiert werden oder haben im klassischen Sinne gar nichts mit der Kreativbranche zu tun. 

Warum sollte eine Literaturstudentin keine Ahnung vom Texten haben? Warum nicht mal einen Bildhauer an ein visuelles Konzept setzen? Kreativität findet sich in allen Bereichen des Lebens wieder, deshalb sollten HRler:innen ein breites Spektrum an Bewerber:innen, unabhängig von akademischen Qualifikationen, in Betracht ziehen.

  1. Neue Impulse

Der wohl offensichtlichste Grund dafür, Quereinsteiger:innen zu engagieren, sind ihre fachfremden Impulse. Menschen, die noch nie etwas mit der Kreativbranche zu tun hatten, bringen spannende neue Blickwinkel auf die tägliche Arbeit mit. Sie haben häufig Jahre lang in anderen Branchen verbracht, kennen andere Arbeitsprozesse und Techniken, die in der Kreativbranche vielleicht implementiert werden können. 

Die Kreativbranche kann oft festgefahren sein in ihren Prozessen und Denkweisen, deshalb lohnt es sich immer, frischen Wind von Menschen zu holen, die bis dato keine Berührungspunkte mit ihr hatten. 

  1. Ein unbeschriebenes Blatt

Quereinsteiger:innen bringen zwar spannende neue Impulse mit, haben aber oft noch nicht die Arbeitsweisen der Kreativbranche internalisiert. Viele Arbeitgeber:innen schreien da schon auf und sehen das als Qualitätsmangel. Wir empfehlen: Seht es als Chance! 

Ein:e Quereinsteiger:in ist quasi ein unbeschriebenes Blatt, welches Arbeitgeber:innen mit ihren ganz eigenen Vorstellungen und Wünschen beschriften können. Kein nerviges: "In meiner alten Firma haben wir das aber so und so gemacht.” Quereinsteiger:innen bieten die Chance, eine Kombination aus fachfremdem Know-how und kreativer Unbefangenheit zu ergattern. 

  1. Diversität auf allen Ebenen

Viel wird in den letzten Jahren mit dem Wort Diversität jongliert und alle wollen sich damit schmücken. Quereinsteiger:innen können für genau diese Diversität sorgen! Denn diverse Mitarbeiter:innen zu haben heißt eben neben Menschen jeder Herkunft, Sexualität oder Religion, genauso Menschen mit diversen Hintergründen, Erfahrungen, akademischen Abschlüssen und diversem Wissen einzustellen. 
Heißt das jetzt, dass ihr willkürlich Menschen einstellen sollt, nur weil sie keinen akademischen Abschluss in eurer Branche haben? Offensichtlich nicht! 

Ihr seid HRler:innen, ihr habt ein gutes Gespür für Menschen und wisst, ob sie ins Team passen und den entsprechenden Aufgaben gewachsen sein können. Auch ist uns bewusst, dass es immer auch einen gewissen Mehraufwand mit sich bringt, fachfremde Mitarbeiter:innen einzustellen, damit die Basics abgedeckt sind. 

Wir plädieren lediglich dafür, dass ihr euch ein wenig umschaut und nicht jede:n Kandidat:in automatisch abschmettert, nur weil die (eigens definierten) Anforderungen auf akademischer Ebene nicht erfüllt werden.